Baby im Winter

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Was ziehe ich meinem Baby im Winter draußen an?

07.12.2023 | Anne Lixfeld

Es ist Winter & du möchtest mit deinem Baby nach Draußen. Doch wie schützt du es vor der Kälte?


Wie du sicher weißt, kühlen Babys schneller aus als wir Erwachsenen, da sie ihre Körpertemperatur noch nicht so gut regulieren können.

Das liegt zum Einen daran, dass sie dies entwicklungsphysiologisch noch nicht können und zum Anderen daran, dass sie im Vergleich zu ihrer großen Körperoberfläche eine sehr geringe Masse haben, was zu einem schnelleren Wärmeverlust führt. Außerdem bewegen sich Babys nicht so sehr wie wir Erwachsenen. Während dir beispielsweise bei einem Spaziergang durch deine Bewegung warm wird, liegt dein Kind ggf. im Kinderwagen herum.

Und was du außerdem nicht unterschätzen solltest: Wir Menschen verlieren viel Wärme an unserem Kopf – und seien wir mal ehrlich, Babys haben einen ganz schön riesigen Kopf im Vergleich zu ihrem restlichen Körper, sodass dieser wirklich viel Wärme abgibt.


So viel zur Erklärung, warum Babys schneller auskühlen. Kommen wir nun zurück zu deinem eigentlichen Problem: Welche Möglichkeiten hast du, um die kalten Temperaturen für dein Kind angenehmer zu machen?

Es gibt genau zwei Wege.

1.  Du isolierst dein Baby vor der Kälte.

2. Du wärmst dein Baby aktiv.


Sehen wir uns mal die erste Variante genauer an. Dein Kind vor der Kälte zu isolieren, bedeutet nichts anderes als deinem Kind eine Außenhülle zu geben, welche Wärme bei deinem Kind behält und die Kälte nicht zu deinem Kind durchlässt – also ganz banal gesagt: zieh deinem Kind geeignete Kleidung an.


Sicherlich wünschst du dir von mir jetzt eine haargenaue Anleitung für die einzelnen Kleidungsschichten. Puh! Ganz ehrlich!? Das ist absolut nicht so leicht. Es gibt so viele verschiedene Faktoren, auf die hierbei geachtet werden müsste wie z.B. wie lang ihr nach draußen wollt (Spaziergang, kurze Strecke zum Einkaufsladen), ob dein Kind eine Frierkatze ist, ob draußen 5°C mit Sonnenschein oder -2°C mit Schnee ist uvm. Daher bekommst du an diesem Punkt leider keine haargenaue Anleitung, sondern lediglich ein paar Tipps.


Ich persönlich bin Fan vom sogenannten Zwiebellook, d.h. kleide dein Baby in mehreren Schichten. So kannst du, wenn deinem Kind zu warm ist, eine Schicht ausziehen. Die Temperatur deines Kindes kannst du im Nacken (oder zwischen den Schulterblättern) kontrollieren. Dort sollte es schön warm aber nicht schwitzig sein.


Für die Grundschicht, also für die Schicht, die direkt auf der Haut deines Kindes liegt, gilt: setze auf natürliche Wolle oder synthetische Stoffe (lieber keine Baumwolle) wie Polyester, Wolle, Merinowolle, Polypropylen, Acryl. Baumwolle ist eine wasseranziehende Faser, sodass sie Feuchtigkeit leicht absorbiert und daher die kalte Feuchtigkeit am Körper halten würde.


Eine richtig gut zu merkende Faustregel möchte ich dir ans Herz legen: Ziehe deinem Kind eine Schicht mehr als dir selbst an. Das ist ein toller Richtwert.


Mütze, Handschuhe und eine fettreiche Creme für Gesicht, Hände und Ohren (Haut wird durch die kalte Luft strapaziert) sind Basics für deinen Ausflug vor die Tür.


Falls du einen Kinderwagen nutzt, solltest du daran denken, seine Unterseite vor der Kälte zu isolieren. Hierfür gibt es Matten oder auch Felle. Falls du ihn zum Parken nicht mit ins Warme nehmen kannst, nimm den Aufsatz oder zumindest den Fußsack mit, sodass dies nicht so auskühlt. Dies gilt übrigens auch für Autoschalen.


Die zweite Möglichkeit, dein Kind gegen das Auskühlen zu schützen, ist, es aktiv zu wärmen. Wahrscheinlich kennst du das z.B. von deiner Sitzheizung im Auto. Es ist so ein tolles Gefühl, gewärmt zu werden.

Doch Wärmflasche, Kirschkernkissen & Co können für dein Kind schnell zu einer Gefahr werden – auslaufen, zu heiß sein. Die solltest du am besten nur nutzen, um z.B. den Autositz vorzuwärmen.

Eine viel bessere Alternative dazu: nutze dich selbst als Heizung.

Ja, du hast richtig gelesen. Wenn du dein Kind in einer passenden Tragehilfe unter einer angemessenen Jacke trägst, kannst du als Heizung durch den Körperkontakt fungieren.

Dazu setzt du dein Kind (ganz normal gekleidet) in die Tragehilfe und umschließt euch gemeinsam mit einer geeigneten Jacke.

Bitte trage dein Kind nicht über deiner Jacke, da so die Trage nicht optimal sitzen kann, verrutscht oder gar die Atemwege deines Kindes blockiert.


Um dein Kind im Winter optimal zu tragen, benötigst du neben einer angemessenen Tragehilfe eines der folgenden Dinge:

  • Eine Jackenerweiterung (am besten eine, die für verschiedene Jacken geeignet ist, sodass auch eine weitere Bezugsperson tragen könnte)
  • Eine übergroße Jacke, die euch beide umschließt (ggf. vom PartnerIn)
  • Ein Tragecover
  • eine Tragejacke (passt häufig leider nur einer Bezugsperson)


Zieh deinem Baby am besten eine Schlupfmütze auf (die verrutscht nicht ständig) und gefütterte Schuhe/ Socken oder Tragestiefel an (die Füße können ggf. kalt werden, wenn Luft von unten durch die Jacke kommt).

Du solltest selbst auf einen dicken Schal verzichten, da dieser auf dem Kopf deines Kindes liegt. Du hast die Möglichkeit einen Trageschal anzuziehen oder dir ein dickes Spucktuch umzulegen, was zwischen euch liegt.


Falls du einen Ausflug machst und Kinderwagen sowie Trage nutzt, macht der Zwiebellook wirklich Sinn. Wenn du dein Kind aus der Trage holst, kannst du es warm anziehen. Damit du Backup-Kleidung nicht eiskalt ist, kannst du sie bei einem Wärmekissen lagern, sodass sie etwas vorgewärmt angezogen werden kann.


Wenn die Temperatur (oder die gefühlte Temperatur) unter -17°C liegt, können Erfrierungen in weniger als eine halbe Stunde auftreten. Dann solltest du nur kurz mit deinem Baby draußen sein oder dies sogar vermeiden.

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